Samstag, 29. Juni 2013

All I wanted.

"Wir haben ne Wohnung in New York,
gehen shoppen in Paris,
haben ein Kind in Göteborg und nen Koffer in Berlin.
Wir sind überall gewesen, können einiges erzählen.
Wir wissen alles besser, denn wir haben alles gesehen.
Haben ein Studium geschmissen,
ein neues angefangen.
Haben aufgehört zu kiffen und wieder angefangen.
Wir glauben an die Liebe,
haben mit 13 schon gefickt."

Meine Lippen bewegen sich, ich spreche den Text dieses Songs mit, der seit zwei Stunden aus deinen Boxen dröhnt. Deine Finger spielen mit meinem Haar und tanzen ab und zu über meine nackten Schultern. Es ist dieser Moment der mich verwirrt, denn diesmal geht es nicht ums ficken oder darum, Zeit tot zu schlagen. Diesmal geht es um uns.
"Wie hieß das erste Mädchen in dass du dich verliebt hast?" - "Steffi, ich war damals in der dritten Klasse glaube ich."
"Wenn du ein Tier wärst, welches wärst du?" - "Ein Adler. Oder eine Raubkatze, schnell und frei."
"Was wolltest du werden als du klein warst?" - "Ein Superheld."

Ich frage dich noch tausend andere Sachen, während mein Kopf auf deiner Brust liegt und dein Arm um mich und es ist okay, dass du mich nicht liebst. Heute ist das okay.

"Heute liebe ich dich nicht. Aber wer weiß, es gibt ja noch so oft ein Morgen. Vielleicht Morgen, wer weiß."

Niemand weiß von mir, und deine Mutter schaut mich abschätzend an wenn ich vom Bad in dein Zimmer husche, es ist dir unangenehm dass uns zehn Jahre trennen, obwohl du immer sagst, das sei dir egal.
Du fragst nie nach meinen Armen oder den letzten Monaten in Gefangenschaft und nachdem ich bei dir war denke ich kaum an dich, nur die blauen Flecken an meinem Schlüsselbein sind noch von der Zeit mit dir übrig.

Es ist nicht wichtig ob du mich liebst.
Es ist nicht wichtig ob du mich verstehst.
Es ist nicht wichtig ob du besonders bist.
Es ist nicht wichtig ob du der Richtige bist.
Es ist nicht wichtig ob es ein "wir" gibt.

Es war immer nur wichtig, dass du bleibst.

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